Mit diesem prachtvollen Orden setzt die Faschingsgesellschaft „Die Brucker Gaßhenker“ 1970 e.V. im Jubiläumsjahr 1995 die gute Tradition fort, typische Ansichten und Bauwerke aus dem alten Bruck herauszustellen.

Das herrliche Fachwerkhaus Fürther Straße 52, ganz in der Nähe des Brucker Marktplatzes, entstand in seiner heutigen Form im späten 17. Jahrhundert als Gasthof „Zum Goldenen Hirschen“. Als Eigentümer sind zu jener Zeit die Familien Siebenkees und Gürsching verzeichnet. Namen also, die heute noch in Bruck vertreten sind. In späteren Jahren ging das Anwesen in den Besitz von Brucker Juden über, bevor es 1861 vom Markt Bruck zum Preis von 5.775 Gulden gekauft wurde.

In den folgenden Jahrzehnten diente das wunderschöne Fachwerkhaus mit Sandsteinsockel und -erdgeschoß als Rathaus der Marktgemeinde. Auch nach der Vereinigung von Bruck mit Erlangen im Jahre 1924 behielt es seine Funktion als Anlaufstelle der Brucker Bürger, bevor es 1927 diei Polizeistation aufnahm. Daneben fand im Erdgeschoß auch noch der Schuhmachermeister Johann Georg Dornauer eine Bleibe für seinen kleinen Handwerksbetrieb.

Etliche Brucker werden sich noch gut an so markante Vertreter der Polizei erinnern, wie es der Schutzmann Schlegel war, der auf seinem knatternden BMW-Motorrad bis in die 60er Jahre hinein für Ruhe und Ordnung im Stadtteil Bruck sorgte und mit seiner Familie auch im Haus Fürther Straße 52 wohnte.

Nach der Auflösung dieser Polizeistation konnte das Anwesen seiner heutigen Funktion als „Gemeinschaftshaus“ zugeführt werden, in dem neben Brucker Vereinen, wie die Sanitätskolonne Bruck und der Seniorenclub der Arbeiterwohlfahrt, auch der Alpenverein und die Gewerkschaftsjugend ihre Arbeit fanden. Im Jahre 1974 wurde es im Rahmen des Eingemeindungsjubiläums „50 Jahre Bruck bei Erlangen“ offiziell übergeben. Wenige Jahre später sorgte unser Gaßhenker-Ehrenmitglied, Stadtrat Martin Scheidig, dafür, daß über dem Portal das Wappen des ehemaligen Marktes Bruck angebracht wurde.